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Feuer auf dem Schellenberg

Mitten in der Nacht werden die Donauwörther Bürger durch den schrillen Ton der Feuerglocke jäh aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen. Der pflichtgetreue Wächter des Turmes der Stadtpfarrkirche signalisiert: Feuer auf dem Schellenberg. Plötzlich rennt alles auf die Straßen. Die Feuerwehrleute eilen in voller Montur zum Spritzenhaus, denn kurz zuvor feiern sie noch ein gelungene Feuerwehrübung. In kürzester Zeit rollen die Spritzenwagen über das holprige Kopfsteinpflaster durch die Kapellstraße hinauf zum Schellenberg. Höchste Eile ist geboten, denn im Osten sieht man glutrot die Nach erhellt. Der Brand kann nur auf dem Schellenberger Hof sein.


Vollmond über Jurafelsen

Doch als die schweißgebadeten Helfer an ihrem Ziel ankommen, liegt dort alles in tiefster Ruhe. Jetzt erkennnen die Männer ihren bedauerlichen Irrtum: Es brennt drüben im nahen Zirgesheim! Also, schnellstens umgekehrt und nach dort! Leider gibt es auch da keine Gelegenheit zum Löschen. Aber des Rätsels Lösung ergibt: Der Vollmond war über den nächtlichen Jurahöhen aufgegangen und hat den ganzen Schellenberg in blutroten Schein getaucht. Seit dieser Begebenheit aus dem 19. Jahrhundert werden die Donauwörther mit einem kleinen Augenzwinkern "Mondspritzer" genannt.