Die schönsten Ecken sind rund: Die Stadt Nördlingen, die direkt an der Romantischen Straße liegt, wird von Deutschlands einziger komplett erhaltenen und begehbaren Stadtmauer umschlossen. Ein Spaziergang auf dieser imposanten Wehranlage führt Sie an zahlreichen alten Toren und Türmen vorbei. Genießen Sie den guten Ausblick auf die romantischen, verwinkelten Gassen. Steigen Sie den Daniel hinauf, den liebevoll so genannten Glockenturm der St.-Georgs-Kirche. Von dort oben haben Sie einen wunderbaren Rundblick über die mittelalterliche Stadt und die weite Riesebene. Einmalig ist bis heute der Türmer, der das ganze Jahr hindurch seinen abendlichen Wächterruf “So G’sell so“ über die Dächer Nördlingens erschallen lässt. Die Stadt trägt das Prädikat „cittaslow“, einer internationalen Vereinigung besonders lebenswerter Orte.
Rundgang und Turmaufstieg
Los geht’s am Marktplatz der Riesmetropole. Bereits von Weitem ist sein markantes Wahrzeichen zu sehen: der Glockenturm Daniel der beeindruckenden spätgotischen Hallenkirche St. Georg. Es ist das größte Gebäude, das jemals aus Suevit gebaut wurde – auch Schwabenstein genannt. Früh am Morgen, wenn die noch tief stehende Sonne die Welt in besonderes Licht taucht, haben Sie hier oben einen einmaligen Blick über die Stadt und das gesamte Ries. Einmal mehr wird Ihnen bei dessen Anblick bewusst, dass diese einzigartige Landschaft durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag entstand. In den Abendstunden ruft der Turmwächter von hier oben „So G’sell so“ nach unten. Dieser Aufstieg lohnt sich!
RiesKraterMuseum und Mittagspause
Als das größte Spezialmuseum dieser Art fasziniert das RiesKraterMuseum nicht nur Geologen und Geotouristen. Von Klein bis Groß sind alle Besucher beeindruckt, die sich auf die spannende Reise zu dem Tag machen, als ein einschlagender Meteorit vor 14,5 Millioen Jahren an dieser Stelle alles veränderte. In dem mittelalterlichen Scheunengebäude vertiefen Sie Ihr Wissen über die spektakuläre Katastrophe. Schnell wird klar, dass von den rund 140 entdeckten Meteoritenkratern der Erde das Ries einer der eindrucksvollsten ist. Aus diesem Grund schickte auch die NASA ihre Besatzungen von Apollo 14 und Apollo 17 für ihre Ausbildung hierher. Weitere Highlights im Museum: echtes Mondgestein, Fossilien und Multimedia-Welten. Erster Wissensdurst gestillt? Zur Mittagszeit bietet sich ein Abstecher auf den Wochenmarkt an, der Mittwoch und Samstag am Marktplatz stattfindet. Neben vielen regionalen Köstlichkeiten sind insbesondere die traditionellen Nördlinger Messwürste beliebt. Beim Schlendern durch die kleinen Gassen finden Sie zahlreiche Wirtshäuser und Restaurants, die regionale Küche anbieten.
Gerber und Hexen am Stadtspaziergang
Frisch gestärkt erleben Sie nun Geschichte hautnah. Denn täglich um 14 Uhr startet an der Tourist-Information am Nördlinger Marktplatz ein historischer Rundgang. Lassen Sie sich zurückversetzen in die Zeiten der Lodweber, Gerber und Färber. Bestaunen Sie die zahlreichen mittelalterlichen Handwerkshäuser. Sie gehörten einst den wohlhabenden Bürgern der ehemaligen Freien Reichsstadt. Nur wenige Städte weisen in Deutschland so ein intaktes Gerberviertel bis zum heutigen Tag auf. Natürlich können Sie die Stadt auch auf eigene Faust erkunden: Mit der Lauschtour gibt’s großes Kino für die Ohren. Per Smartphone erleben Sie die düsteren Kapiteln der Stadt hautnah – vom Hexenverlies bis zum Wohnort der standhaften Maria Holl. Sie passieren die Schauplätze der Nördlinger Hexenprozesse, die im 16. Jahrhundert das Leben von 33 Frauen und eines Mannes kostete. Sie erfahrende Hintergründe dieses Wahns und tauchen ein in eine Zeit aus Aberglauben, Macht und Neid.
Grüner Stadtgraben und historische Stadtmauer
Jetzt ist ein bisschen Erholung angesagt: Lassen Sie sich ein Stück hausgemachten Kuchen in einem gemütlichen Café schmecken. Oder gönnen Sie sich eine kleine Abkühlung mit Eis aus einem der italienischen Eiscafés. Danach geht’s zum Stadtgraben. Direkt vor den Mauern der Stadt am Berger Tor befindet sich ein wunderschöner Park, die Frickhinger Anlagen. Er hält besonders in den Sommermonaten mit dem Rosarium ein prächtiges Blütenmeer für Sie bereit. Atmen Sie durch, entdecken Sie einheimische Gewächse und fremdländische Baumarten. Erholen Sie sich auf einer Bank von den Eindrücken Ihres abwechslungsreichen Tages. Danach ist ein Rundgang auf der Stadtmauer genau das Richtige. Sie ist 2,7 Kilometer lang und vollständig begehbar. Staunen Sie über die tolle Kulisse der fünf wehrhaften Tore und elf mächtigen Türme der mittelalterlichen Wehranlage. Wenn sich langsam die Sonne neigt, rückt die Dämmerung die Stadt in ein neues Licht und es macht sich eine romantische Stimmung breit.
Abends einkehren in der Altstadt
Langsam neigt sich Ihr Ausflugstag dem Ende zu. Nun ist es an der Zeit die Nördlinger Gastfreundschaft zu erleben. Die Gastronomen in der Altstadt verwöhnen Sie mit „haute cuisine“ oder überzeugen mit internationalen Spezialitäten. Schlendern Sie durch die historische Altstadt und Sie werden bestimmt das Richtige finden. Und viellicht hören Sie um 22 Uhr noch den allabendlichen Ruf des Türmers verlauten: „So, G’sell, so“. Mit viel Geschichte und tollen Eindrücken im Gepäck machen Sie sich auf den Heimweg.
- Clever sparen: Mit der TouristCard erkunden Sie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Nördlingen zum Sparpreis.
- Charmant übernachten: Von der urigen Pension über den klassischen Gasthof bis zum modernen Hotel – bleiben Sie da.
- Geopark erkunden: Im nahe gelegenen Geopark Lindle finden Sie Spuren des Meteoriteneinschlages und die Entstehung des Ries zum Sehen und Anfassen. Per Auto oder Leihrad erreichbar.
- Schlecht-Wetter-Tipps: Erkunden Sie Nördlingen trockenen Fußes – im RiesKrater-, Stadt- oder Bayerischen Eisenbahnmuseum oder beim Spaziergang über der nahezu durchgängig überdachten Stadtmauer.