Anton Lachner wurde am 11. Februar 1756 in Schrobenhausen geboren, im selben Jahr wie der berühmte Wolfgang Amadeus Mozart. Anton Lachner führte ein einfaches Leben als Sohn eines Wagners. Musik war für ihn jedoch von klein auf sehr wichtig. Im Jahr 1788 bestand er in Rain mit Auszeichnung die Orgelprüfung und übernahm den Organistendienst in der Stadtpfarrkirche. Der Lohn dafür war gering: 44 Gulden im Jahr. Selbst mit einem kleinen Zuschuss von 2 Gulden und 60 Kreuzern, der ihm 1807 durch verschiedene Stiftungen gewährt wurde, reichte es nicht für ein komfortables Leben. Deshalb verdiente er sich zusätzlich als Uhrmacher ein paar Groschen dazu. Anton war zweimal verheiratet. Nach dem Tod seiner ersten Frau Maria Katharina im Juli 1797 heiratete er im November desselben Jahres Maria Anna Kunz. Mit ihr hatte er eine große Familie: Neben zwei angeheirateten Kindern seiner ersten Frau und den vier gemeinsamen Kindern aus erster Ehe schenkte Maria Anna ihm zehn weitere Kinder. Leider überlebten nicht alle der vielen Kinder. Meist lebten also um die 10 Personen in dem kleinen Haus. Trotz der vielen Münder, die zu stopfen waren und des einfachen Lebensstils legte Anton Lachner großen Wert darauf, dass seine Kinder eine musikalische Ausbildung erhielten. Der Musikunterricht im Hause Lachner war jedoch alles andere als gewöhnlich. Geld für Notenpapier, Instrumente oder Lehrbücher war schlichtweg nicht vorhanden. Aber Anton ließ sich davon nicht entmutigen. Er zeichnete in der Wohnstube waagerechte Linien mit Kohle an die Wand, um darauf Noten und den Violinschlüssel zu erklären. Seine Kinder übten auf einem imaginären Klavier, das ebenfalls an die Wand gemalt war. Am Samstagnachmittag durften die Kinder dann auf der Orgel in der Kirche zeigen, was sie gelernt hatten. Diese ungewöhnlichen Lehrmethoden trugen Früchte: Mehrere seiner Kinder, darunter Theodor, Thekla, Franz, Ignaz, Vinzenz und Christina, entwickelten eine beachtliche musikalische Begabung und konnten von der Musik leben. Als Anton Lachner im September 1820 im Alter von 64 Jahren überraschend starb, war es seine erst 15-jährige hochbegabte Tochter Christina, die seinen Platz als Organistin in der Stadtpfarrkirche übernahm. Musik war für Anton Lachner und seine Familie nicht nur ein Beruf, sondern eine Lebensweise, die sie auch unter einfachsten Bedingungen mit Begeisterung verfolgten. Das Gebrüder-Lachner-Museum (https://www.ferienland-donauries.de/sehenswertes/gebrueder-lachner-museum-9128/) gibt Einblick in das Leben der berühmten Rainer Musikerfamilie. Geöffnet auf telefonische Anfrage unter 09090 / 703-340.