Als gebürtiger Wemdinger verfasst Leonhart Fuchs im Laufe seines Lebens über 50 Bücher und Streitschriften. Seinen Ruhm verdankt er den Kräuterbüchern, die ihm den Beinamen „Vater der Botanik“ einbringen. 1542 erscheint sein erstes Kräuterbuch in lateinischer Sprache. Seine Bücher enthalten genaue Beschreibungen der Pflanzen und deren Aussehen sowie Wichtiges zum Standort und zu ihrer Wirkung. An den ganzseitigen Illustrationen arbeitet vermutlich sogar Holbein mit.
Sein Werk
Fuchs und Fuchsie
Fuchs ist der Namensverwandte der beliebten Fuchsienpflanze. Als der französische Botaniker Charles Plumper 1696 sie in Südamerika entdeckt, nennt er die Pflanze „Fuchsia“ zu Ehren Leonhard Fuchs. Bei Ihrem Rundgang durch Wemding finden Sie ein Kuriosum: das Fuchshäuschen am Marktplatz: nur 1,5 Meter breit und 9 Meter lang. Es ist das Geburtshaus von Leonhard Fuchs. In der Wemdinger Geopark-Infostelle nahe der Tourist-Information finden Sie Ausstellungsstücke zum berühmten Sohn der Stadt sowie ein „Digitales Kräuterbuch“.
Sein Leben
Leonhard Fuchs wird 1501 in Wemding geboren und verbringt seine ersten Lebensjahre hier. Nach seinem Universitätsabschluss in Erfurt kommt er hierher zurück und betreibt eine Lateinschule. Er studiert nochmals – jetzt in Ingolstadt – Griechisch, Latein, Philosophie und Medizin. Dann verlässt er die Stadt als promovierter Arzt aufgrund seines Glaubens, kehrt jedoch als Professor für Medizin dorthin zurück. Dann siedelt er ins protestantische Tübingen, wo er bis zu seinem Tod 1566 den Lehrstuhl für Medizin an der dortigen Universität inne hat. Fuchs ist ein geschätzter Mann und steht mit allen namhaften Humanisten seiner Zeit in Briefwechsel. Von Kaiser Karl V. wird er sogar geadelt.