Der Wemdinger Doosweiher mit der wenige hundert Meter entfernten Doosquelle ist ein Ort mit geschichtlichen Hintergründen und Sagen.
Der Doosweiher wurde durch das Wasser, das über den Rötebach in den Amerbacher Mühlweiher floss durch einen 49 m langen und 5 m breiten Staudamm geformt. Vom aufgestauten Weiher aus floss der 1328 m lange Dooskanal in Richtung Wemding, um die Mühlen der Stadt mit Wasser zu versorgen. Ab der Fertigstellung im Jahr 1537 lieferte der Kanal Trink- und Wirtschaftswasser. Später wurden sogenannte „Brunnenstuben“ vor allem zur Zufuhr von Frischluft und zur Kanalreinigung in regelmäßigen Abständen angelegt. Heute ist von den Brunnenstuben noch eine am Ende des Kanals erhalten, die jedoch nahezu vollständig eingewachsen und nur noch durch das Brausen des Wassers erkennbar ist. Der Kanal hingegen wurde bis 1957 noch teilweise genutzt und war neben dem Weiher Treffpunkt für Holzfäller, Pilzsucher, Feldarbeiter und Dorfboten.
Nach einer Sage soll Huaterle, ein kleines Männchen mit breitkrempigen Hut, erscheinen und zum Aufbruch mahnen. Der Begriff der Wemdinger „Doosköpf“ hat ebenfalls hier seinen Ursprung. Weil die städtischen Arbeiter am Kanal Fließproben durchführten und sich dabei immer wieder lauthals zuriefen: „Doost es scho?“, werden die Bewohner der Stadt noch heute als Doosköpfe bezeichnet.
Die Doosquelle ist eine Stauquelle von seichtem Karst mit einer Schüttung von etwa 20 l/s, an der sich ein mäandrierender Kanal von zwei Metern Breite anschließt. Eine kleine Treppe als Zugang und bemooste Kalksteine umrahmen die Anlage der Quelle.
Landschaftsprägend sind die Spuren, die zahlreiche Biber um den Weiher hinterlassen.