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Klassische Suevit-Lokalität, in der 1961 erstmals durch E. M. Shoemaker und E. C. T. Chao Coesit (Hochdruckmodifikation von Quarz/SiO2) nachgewiesen wurde und damit den endgültigen Beweis für die Entstehung des Nördlinger Rieses durch den Impakt eines extraterrestrischen Körpers lieferte.

Der 3,5 km östlich des Kraterrandes gelegene Steinbruch ist im Suevit angelegt. Er ist der größte Suevit-Steinbruch des Rieskraters. Der Suevit ist das typischste Gestein des Rieskraters. Der Suevit ist eine Impaktbreccie, die hauptsächlich aus verschieden stark geschockten Kristallinfragmenten besteht. Die nur im Suevit vorkommenden Glasbomben (sogenannte „Flädle“) stellen komplett geschmolzenes Grundgebirge dar. Im Suevit entdeckten in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts Shoemaker, Chao und Littler die Hochdruckmodifikationen des Quarzes, nämlich Coesit und Stishovit. Später wurden sogar Impaktdiamanten nachgewiesen. Die Befunde sprechen für extrem hohe Druck- und Temperaturverhältnisse, die eine Entstehung des Rieskraters durch einen Asteroideneinschlag nahe legen. Lediglich an einer Stelle (R 4411620/H 5416079) ist der Kontakt zur Bunten Breccie aufgeschlossen. Die Bunte Breccie enthält an dieser Stelle viel Keuper- und Juratone. Bei einer Bohrung in die Steinbruchsohle (Mai 1976) wurde die Bunte Breccie nach 9 m überlagerndem Suevit erbohrt. Im Liegenden wurde autochthoner Malm Delta mit einer Schlifffläche an seiner Oberfläche angeschnitten. An einigen Stellen im Steinbruch sind röhrenförmige Hohlräume im Suevit zu beobachten. Diese sogenannten Entgasungskanäle wurden bei der Ablagerung der gasreichen Suevitmasse gebildet und durch einsickerndes Wasser verändert. Der Suevit ist bis maximal 24 m mächtig. Im Steinbruch Otting trainierten die Astronauten von Apollo 14 und 17 für ihre Mondmission. Sie informierten sich hier eingehend über Einschlagsgesteine wie den Suevit, damit sie entsprechendes Gestein auf dem Erdmond wieder erkennen.

Zugang kann nur in Gruppen gewährt werden. Vorher ist bei der Fa. Märker Zement GmbH (Oskar- Märker-Str. 26. 86655 Harburg, Tel 09080 8211; Fax 09080 8653) eine Erlaubnis einzuholen. Bei Zuwiderhandlung entfällt jedwede Haftung des Betreibers des Steinbruches.

Gemeinde Otting

Wolferstädter Str. 2

86700 Otting

09092 909-10 E-Mail Website